Rashid 4

Rashid

“Rumänen – Mix
Rüde
geboren: 2004 (lt. rum. Impfpass)
Im Tierheim 2007 bis 2010 und 2015 bis 2019
verstorben am 20.07.2019

Rashid hat seine eigene bewegende Geschichte geschrieben…

Er war der Freund aller im Tierheim.

Obwohl er nichts von Anfassen oder gar Streicheln hielt, suchte er doch oft die Gesellschaft der ihm bekannten Menschen und freute sich, wenn er einfach nur dabei sein konnte.

Rashid kam aus einer Tötungsstation in Rumänien, wo ihm viel Schlimmes widerfahren sein muss und es ihm wirklich nicht gut ging. Was genau dort passiert ist, “wollte er aber nie erzählen”.

Jedenfalls kam er dann irgendwann völlig verängstigt und in gesundheitlich nicht gutem Zustand im Tierheim Dillingen an.

Anfangs wollte er sich nur zurückziehen und nichts mit den Menschen zu tun haben. Aber schnell merkte er, dass es hier gar nicht “so schlecht” war. Es gab regelmässig Futter, ohne darum kämpfen zu müssen und keiner tat ihm hier etwas Böses an.

Mit den anderen Hunden konnte er sogar im Hof laufen und spielen.

Und dann kam da irgendwann einer, der hat sich monatelang einfach in seinen Zwinger gesetzt und Zeitung gelesen oder einfach nix gemacht. Dann fing er an Leckerchen zu verteilen und Rashid begann vertrauen zu fassen und kam immer näher an den Menschen ran, bis er irgendwann auch aus der Hand gefressen hat.

Mit der Zeit kam er auch beim Freilauf auf dem Hof zu ihm und holte sich seine Leckerlies ab, in dem er sich auf die Knie des Menschen stellte.

Rashid fühlte sich wohl zu der Zeit.

Aber es kam noch besser!

Eines Tages kam eine Frau ins Tierheim und sagte:
“Ich mag Hyänen, und genauso sieht dieser Hund aus! Mir macht es nichts aus, dass ich ihn nicht streicheln kann. Ich hab eine alte Mühle und betreibe dort eine Hundepension, dort kann Rashid mit meinen Hunden und mir leben!”

Also “renovierten” wir dort noch einen alten Hühnerstall, so dass er eine trockene und warme Behausung hatte und er zog dort ein.

Hier konnte er fünf Jahre in Gesellschaft mit Hunden und Menschen leben. Dabei durfte er selbst entscheiden, ob und wann er ins Haus geht und wie “eng” der Kontakt zu den Menschen sein soll.

Leider konnte die Frau Ihre Mühle nicht mehr weiter halten, weil sie die Renovierungskosten nicht finanzieren konnte und musste das Anwesen verkaufen. Der Käufer wollte die Hundepension weiter führen und meinte Rashid könne in seiner Gewohnten Umgebung bleiben. Das klang zunächst mal gut!

Aber nach einer Weile wurde er dem Herrn dann doch “lästig” und Rashid wurde von dem Herrn mit einer Fangschlinge eingefangen und wieder nach Dillingen ins Tierheim gebracht, was sein vertrauen zu Menschen wieder um einiges zurückwarf.

Aber Rashid’s Motto war immer schon: “Aufgeben gilt nicht” und so fasste er nach einiger Zeit wieder Vertrauen zu den Pflegern und Ehrenamtlichen und suchte wieder Gesellschaft.

Deshalb durfte er sich bis zu seinem Todestag im Hundehaus, auf “seiner Spielwiese” und in seinem Zwinger frei bewegen und die Pfleger bei ihren täglichen arbeiten unterstützen.

Rashid war sicher einer der Hunde, die am längsten im Tierheim leben mussten und auch sicher einer der Hunde mit der unglücklichsten Vergangenheit und Geschichte, die bisher im Tierheim in Dillingen untergebracht waren.

Aber trotz allem blieb er seinem Lebensmotto “aufgeben gilt nicht” bis zum Schluss treu und hat sich immer wieder angepasst und versucht “das Beste aus seinem Leben zu machen”

Deshalb haben wir uns auch dazu entschieden das Hundehaus im Hedwig Trampert Tierheim nach ihm zu benennen.

So bleibt er immer in Erinnerung und steht mit seiner Geschichte stellvertretend für die vielen wehrlosen Tiere, die in den Tierheimen auf ein neues Zuhause warten.